Foto: Kreisbrandmeister Heiko Schäfer (links), Bürgermeister Christian Schmid (Zweiter von rechts) und Kommandant Steffen Strobel (Dritter von rechts) gratulieren den Geehrten, unter ihnen Fridolin Fritz (Dritter von links), der seit 70 Jahren Mitglied der Iffezheimer Wehr ist.

Es war voraussichtlich eine der letzten Veranstaltungen, die die Freiwillige Feuerwehr Iffezheim am Samstagabend in ihrer Fahrzeughalle in der Karlstraße abgehalten hat. Das neue „Zuhause“ der Iffezheimer Feuerwehrfamilie in der Hügelsheimerstraße macht Fortschritte, wie Kommandant Steffen Strobel im Rahmen der Jahreshauptversammlung mitteilte.
88 Jahre alt ist die Freiwillige Feuerwehr Iffezheim, die zu einer der stärksten Feuerwehren im Landkreis Rastatt zählt. Wie Kommandant Steffen Strobel informierte, sind aktuell 68 Aktive in der Einsatzabteilung, 27 Jungen und sieben Mädchen in der Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie 24 Senioren in der Altersabteilung engagiert. Gut aufgestellt ist die Wehr mit ihren insgesamt 23 Bootsführern, die auch zu Einsätzen auf den Gewässern gerufen werden, sowie aktuell 20 Atemschutzträgern.
Im vergangenen Jahr wurde die Iffezheimer Feuerwehr zu 28 Einsätzen und sechs Brandsicherheitswachen gerufen. Dies sei ein deutlicher Rückgang der Einsätze im Vergleich zu den Vorjahren mit durchschnittlich 45 Einsätzen. Schwerpunkt seien jedoch einmal mehr die Hilfeleistungen wie Ölspuren, Verkehrsunfälle, Türöffnungen Hilfe bei Starkregenereignissen gewesen. Lediglich bei 18 Prozent der Einsätze habe es sich um Brandbekämpfung gehandelt, die ursprüngliche und eigentliche Aufgabe der Feuerwehr. Zudem war die Iffezheimer Wehr aktiv bei den Test- und Impfaktionen.
Positive Berichte überbrachte Schriftführerin Isabelle Reiß, Jugendwart Stefan Leuchtner, der trotz Corona die Kinder und Jugendlichen bei der Stange halten konnte, sowie Kassier Rainer Müller.
„Wir können in Iffezheim glücklich sein, eine Feuerwehr zu haben, die 24 Stunden an sieben Tagen für uns, für das Gemeinwohl da ist“, lobte Bürgermeister Christian Schmid. Die Feuerwehr habe sich mittlerweile zu einem „Allround-Helfer“ entwickelt, weshalb ihr Dienst am Nächsten, für die Dorfgemeinschaft nicht genügend gewürdigt werden könne. Das neue Zuhause in der Hügelsheimerstraße für Feuerwehr und DRK schreite gut voran, auch wenn jede Ausschreibung momentan wie eine „Wundertüte“ sei, so Schmid. Aktuell läge man 14 Prozent über der Baukostenschätzung von 7,3 Millionen Euro. Trotz Lieferengpässen hoffe man, im Sommer 2023 das neue Gebäude beziehen zu können.
Ehrungen für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Iffezheim Christian Schmid mitgebracht für Jürgen Ernstberger, Siegfried Oesterle und Jackie Vautier. Viel Applaus gab es für Fridolin Fritz, der seit 70 Jahren der Iffezheimer Wehr angehört.
Kreisbrandmeister Heiko Schäfer betonte, es zeige sich auf vielerlei Weise wie wichtig das Ehrenamt in den Hilfsorganisationen sei. Es müsse gehegt, gepflegt und erhalten werden, so sein Appell. Das Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg in Silber für 25 Jahre aktiven Dienst überreichte er an Kommandant Steffen Strobel, das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold für 40 Jahren aktiven Dienst an Rainer Braun. Unter stehendem Beifall gewürdigt wurde der ehemalige Kommandant Stefan Manara, der seit 50 Jahren im aktiven Feuerwehrdienst ist. Er erhielt das Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg in Gold in besonderer Ausführung.
Bürgermeister Christian Schmid freute sich, an diesem Tag auch Beförderungen aussprechen zu können. Zur Hauptfeuerwehrfrau befördert wurden Lena Fichtner und Sandra Schneider, zum Hauptfeuerwehrmann Sascha Heizmann, Raphael Schorpp und Janik Zyber. Aufgenommen in die Einsatzabteilung der Iffezheimer Wehr wurde Liam Farrelly.

Text und Fotos: Anne-Rose Gangl