„Die Feuerwehren im Landkreis Rastatt – eine starke Gemeinschaft!“ So der Slogan der großen Feuerwehrfamilie, zu der 4.488 Mitglieder, 23 Gemeindefeuerwehren mit 63 Abteilungen sowie zehn Werkfeuerwehren gehören. Der Kreisfeuerwehrverband Rastatt, der in zwei Jahren sein 50-jähriges Jubiläum feiert, möchte für sie alle Dienstleister sein und arbeitet an einer zukunftsorientierten Ausrichtung.

Die Ziele und Entwicklungen stellte Verbandsvorsitzender Jürgen Segewitz am Dienstagabend im Rahmen der Hauptversammlung vor. „Es ist schön, dass wir das Online-Streaming haben und somit unseren Kreis erweitern konnten“, sagte Segewitz, der nur wenige geladene Gäste in der Badner Halle Rastatt, dafür aber rund 150 Feuerwehrangehörige zuhause begrüßen konnte. Abgestimmt wurde ganz zeitgemäß mit einem übermittelten QR-Code.

Jürgen Segewitz erinnerte an das dreitägige Kommandanten-Seminar mit Workshops am Titisee, bei dem die Marschroute für die Neuausrichtung gestellt wurde. Im März 2019 wurde das Einsatz-Nachsorge-Team (ENT) ins Leben gerufen, aber auch zahlreiche weitere Veranstaltungen wie die Leistungsabnahme im Herzen der Stadt Bühl, das Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr in Bühl oder das Treffen der Alterskameraden in Bühlertal. In vielen gemeinsamen Sitzungen wurden Ideen zur Mitgliedergewinnung entwickelt, sowie insgesamt 15 Projektgruppen für die künftige Verbandsarbeit auf den Weg gebracht. „Wir möchten, dass die Dienstleistung des Verbandes ein neues Gesicht bekommt, so dass der Verband bis zur Basis wahrgenommen wird“, sagte Jürgen Segewitz und appellierte, sich aktiv in die Verbandsarbeit einzubringen.

Besonders am Herzen liegt dem Verband die Mitgliedergewinnung, da der Ausfluss aus der Jugendarbeit künftig die altersbedingt aus den Einsatzabteilungen ausscheidenden Mitglieder nicht ersetzen wird. Segewitz betonte, man werde erheblichen Bedarf an Quereinsteigern haben. Kraftvoll, engagiert und mit vielen innovativen Ideen stellte Simon Föry die Werbekampagne mit dem geschützten Logo „hundert12.DeineHeimat.DeineFeuerwehr“ vor, die das Image der Feuerwehren im Landkreis Rastatt stärken und auch junge Menschen ansprechen soll. Kameradinnen und Kameraden aus dem gesamten Landkreis wurden bereits mit peppigen Sprüchen in Szene gesetzt, in den Social Mediakanälen, aber auch an Bushaltestellen, auf Bussen, Plakaten, an Bauzäunen, ja sogar auf Postkarten und Briefpapier soll für die Feuerwehren geworben werden.

Wie wichtig diese Mitgliedergewinnung ist, machte Kreisbrandmeister Heiko Schäfer deutlich. In den vergangenen zwei Jahren mussten Mitgliederrückgänge in den Einsatzabteilungen verzeichnet werden. Hingegen kam es im Landkreis Rastatt durchschnittlich zu sechs Feuerwehr-Einsätzen pro Tag. Rückläufig seien die Brandeinsätze, jedoch setze sich der Aufwärtstrend bei den technischen Hilfeleistungen fort, so Schäfer, der an schwere Verkehrsunfälle auf der Bundesautobahn erinnerte.

Nochmals ein dickes Lob zollte Heiko Schäfer der Kuppenheimer Feuerwehr, die 30 Jahre Atemschutzübungsanlage in ihrem Feuerwehrgerätehaus zu einer Erfolgsgeschichte werden ließ. Voraussichtlich im Oktober 2021 soll die neue Anlage in Betrieb genommen werden.

„Ich bin beeindruckt von all dem, was die Feuerwehren im Landkreis Rastatt leisten, von der Vielzahl der Einsätze und von dem Ziel des Verbandes, sich als Dienstleister für die Feuerwehren weiterzuentwickeln“, lobte Markus Fraß, Fachbereichsleiter der Stadt Rastatt, als Hausherr und Gastgeber. Grußworte im Namen des Landratsamtes überbrachte Sébastien Oser, der als Leiter des Verwaltungsstabs die Krisenarbeit während Corona eng begleitete und die Feuerwehren für ihre hervorragende Zusammenarbeit auf interkommunaler Ebene lobte.

Anne-Rose Gangl

Freie Journalistin