Endlich mal wieder in die Uniform schlüpfen, endlich mal wieder einige Kameradinnen und Kameraden persönlich treffen. Die Leitung der Kreisjugendfeuerwehren im Kreisfeuerwehrverband Rastatt traf sich am Sonntagmorgen im Feuerwehrgerätehaus Muggensturm zur diesjährigen Verbandsversammlung. Virtuell zugeschaltet zuhause an ihren Bildschirmen waren mehr als 70 Delegierte, Mitglieder und Gäste.

Kreisjugendfeuerwehrwart Maik Ruggiero erinnerte an das alle zwei Jahre stattfindende, siebentägige Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr mit rund 270 Jugendlichen und Betreuern aus dem Landkreis Rastatt auf dem Gelände der Gewerbeschule Bühl im Jahr 2019. In diesem Jahr, in dem die Kreisjugendfeuerwehren des Landkreises Rastatt ihren 60. Geburtstag feiern würden, hätte das Zeltlager in Villingen-Schwenningen stattfinden sollen. Aktuell laufen die Vorbereitungen für ein Alternativprogramm vom 31. Juli bis 7. August, wie Ruggiero sagte.

Auch der jährliche Orientierungslauf konnte vor zwei Jahren noch mit 185 Jugendlichen durchgeführt werden. Eine Renaissance erfuhr das Jugendforum der Kreisjugendfeuerwehren. Als Kreisjugendsprecher gewählt wurden Jan Borowski aus Bühlertal sowie seine Stellvertreter Vievien Daebel aus Bühl und René Raub aus Muggensturm. „Ziel sollte sein, dass ein solches Jugendforum in allen Jugendfeuerwehren gelebt und umgesetzt wird“, appellierte Maik Ruggiero an die Gemeindewehren.

Nach einem erlebnisreichen Jahr kehrte Corona-bedingt im vergangenen Jahr Ruhe bei den Kinder- und Jugendfeuerwehren des Landkreises Rastatt ein. Proben fanden nur im Onlineformat statt, die Betreuer schickten kleine Videos an ihre Mitglieder oder zeigten sich auf irgendeine Art kreativ, um den Nachwuchs bei der Stange zu halten. Dennoch konnte das Rekordergebnis 2019 mit insgesamt 1.003 Mitgliedern nicht weitergeführt werden. Wie Schriftführerin Annerose Schäfer informierte, waren im vergangenen Jahr nur noch 956 Kinder und Jugendliche in den Jugendfeuerwehren gemeldet. Als Gründe für die Abgänge wurden meist verlorenes Interesse, Wohnungswechsel oder Belastung durch Schule genannt.

Nachwuchs für die Feuerwehren ist existenziell wichtig, denn rund 70 Prozent der aktiven Einsatzkräfte im Landkreis Rastatt entspringen aus den Jugendfeuerwehren. In den vergangenen zwei Jahren konnten insgesamt 76 Jugendliche in den aktiven Dienst ihrer Gemeindewehr übernommen werden.

Grußworte überbrachten Kreisbrandmeister Heiko Schäfer, auch im Namen des Verbandsvorsitzenden Jürgen Segewitz, CDU-Bundestagsabgeordneter Kai Whittaker, die Landtagsabgeordneten Thomas Henschel (Grüne) und Alexander Becker (CDU) sowie Landratstellvertreter Hartwig Rihm. „Ein großes Kompliment an die Wehren des Landkreises Rastatt, die alle auch während der Pandemie einsatzbereit waren“, lobte Hausherr Bürgermeister Dietmar Späth.

Im Rahmen der Verbandsversammlung konnte Maik Ruggiero fünf Kameradinnen und Kameraden ehren, die sich seit Jahrzehnten auf Kreisebene oder in ihren Heimatgemeinden für die Jugendfeuerwehr engagieren. Die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Silber überreichte er an Annerose Schäfer (Gernsbach-Obertsrot), Frank Jäger (Bühl-Eisental), Matthias Schnepf (Muggensturm), Markus Seilnacht (Muggensturm) und Manuel Wessbecher (Muggensturm). Die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Gold erhielt Rolf Wagner (Lichtenau), der seit 2005 als Ausbilder für die Jugendgruppenleiter im Landkreis Rastatt tätig und mitverantwortlich für die Schulungen der Kinderfeuerwehr-Betreuer ist.

 

Foto: Mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Gold wurde Rolf Wagner aus Lichtenau (Zweiter von links) ausgezeichnet.

 

Foto: Kreisjugendfeuerwehrwart Maik Ruggiero (Dritter von links), Kreisbrandmeister Heiko Schäfer (links) und Verbandsvorsitzender Jürgen Segewitz (Zweiter von rechts) gratulieren den Geehrten.