Foto: Landesbrandmeister Thomas Egelhaaf (rechts) und Kreisbrandmeister Heiko Schäfer (links) gratulieren den Geehrten Kommandant Stefan Höß, Wolfgang Seiler und Bürgermeister Jürgen Pfetzer (von links nach rechts)
Es war eine große Geburtstagsfeier, die am Sonntag in der Hubstraße in Ottersweier stattfand und die Hunderte von Menschen anlockte. Die Freiwillige Feuerwehr Abteilung Ottersweier feierte ihr 100-jähriges Jubiläum in und um das Feuerwehrhaus, das in diesem Jahr 25 Jahre alt wird.
Aus nah und fern kamen die Menschen an diesem Tag nach Ottersweier, um einem Geburtstagskind zu gratulieren, dass sich immer wieder in den Dienst seiner Mitmenschen stellt. Alexander Zink, stellvertretender Abteilungskommandant der Feuerwehrabteilung Ottersweier, konnte bereits am Sonntagmorgen zum Festakt zahlreiche Gäste begrüßen, unter anderen den gesamten Ottersweierer Gemeinderat sowie Landesbrandmeister Thomas Egelhaaf aus Stuttgart und zahlreiche Kommandanten aus den Feuerwehren des Landkreises Rastatt. Aus der rund 700 Kilometer entfernten Partnerstadt Krauschwitz war der stellvertretende Bürgermeister und Feuerwehrkamerad Thomas Najork mit einer kleinen Delegation angereist.
Zu der großen Feuerwehrfamilie gesellten sich den ganzen Tag über unzählige Bürgerinnen und Bürger aus Ottersweier, darunter viele Familien mit Kindern. Mit großen Augen folgten sie den Vorführungen von Dietmar Schilt vom BGB-Brandschutzmobil des Kreisfeuerwehrverbandes Rastatt. Er zeigte, wie das brennende Öl in einer Bratpfanne gelöscht wird und wie gefährlich Spraydosen sein können und wie man mit einem Feuerlöscher umgeht. Während die Kinder sich für die großen, roten Feuerwehrfahrzeuge interessierten, andere auf der Hüpfburg ihr Vergnügen hatten spritzten einige andere voll Begeisterung mit dem Wasserschlauch auf die aufgestellte Spritzwand.
„100 Jahre bürgerschaftliches Engagement für die Bürgerinnen und Bürger in Ottersweier, 100 Jahre mit vielen Aufgaben“, lobte Landesbrandmeister Thomas Egelhaaf im Rahmen des Festaktes, den die Original Burg Windeck Musikanten unter Leitung von Dominik Kist mit bunten Blasmusikmelodien umrahmten. Egelhaaf erinnerte an die vielen zunehmenden Aufgaben und Herausforderungen, denen sich die Feuerwehren zunehmend stellen müssen. „Es sind immer die Feuerwehren, die ganz vorne dabei sind, wenn es darum geht, Menschen zu helfen“, so Egelhaaf. Steigende Einsatzzahlen, immer neue Technik und Ausrüstung, immer mehr Qualifizierung, immer mehr Starkregenereignisse und Trockenperioden mit Problemen der Löschwasserbereitstellung und Waldbränden führten zu massiver Arbeitsbelastung der Feuerwehren. Man müsse gemeinsam alles dafür tun, dass dieses freiwillige ehrenamtliche System aufrechterhalten werden könne und funktioniere, denn hauptamtlich sei es nicht bezahlbar, so der Landesbrandmeister.
„Die Feuerwehr Ottersweier ist immer Feuer und Flamme, wenn es darum geht, Menschen zu helfen“, würdigte Bürgermeister Jürgen Pfetzer die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr. Der Idealismus und die Bereitschaft der Feuerwehrkameraden verdienten eine besondere Wertschätzung, so Pfetzer. „Ein ganzes Jahrhundert Dienst am Nächsten, das heißt, viele Menschen konnten gerettet werden“, sagte Stefan Höß, Gesamtkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Ottersweier.
Die Grüße des Landkreises Rastatt und des Kreisfeuerwehrverbandes Rastatt überbrachte Kreisbrandmeister Heiko Schäfer. Die Abteilung Ottersweier habe ihre Mitgliederzahl in den vergangenen Jahren nahezu stabil halten können. Es liege in der Verantwortung der Führungskräfte, aber auch der politischen Verantwortlichen, dass dies auch in Zukunft so bleibe, appellierte Schäfer.
Gemeinsam mit Landesbranddirektor Thomas Egelhaaf überreichte der das Förderschild „Partner der Feuerwehr“ des Deutschen Feuerwehrverbandes an den Heizungsbau Seiler in Ottersdorf. Firmenchef Wolfgang Seiler, selbst aktiver Feuerwehrmann, stellt sich und seine drei seiner Mitarbeiter zu Einsätzen während der Arbeitszeit frei.
Eine besondere Überraschung gab es für Bürgermeister Jürgen Pfetzer, der mit der Ehrenmedaille in Silber des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg geehrt wurde. Pfetzer habe sich immer sehr stark für das Feuerwehrwesen eingesetzt und sie zukunftsweisend ausgerichtet. Zudem sei er stets Forderer und Förderer der interkommunalen Zusammenarbeit gewesen, so Heiko Schäfer.
Das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze des Deutschen Feuerwehrverbandes überreichte Heiko Schäfer an Stefan Höß, den er als „Urgestein der Feuerwehr Ottersweier“ bezeichnete. Höß lenkt seit 2006 die Geschicke der Feuerwehr Ottersweier als Kommandant.
Anne-Rose Gangl
Freie Journalistin