Landkreis KA und RA (fmb)

Am 08. April startete erneut ein Hilfskonvoi der Kreisfeuerwehrverbände Karlsruhe und Rastatt in das kroatische Erdbebengebiet. Voll gepackt mit medizinischen und feuerwehrtechnischem Bedarf. Insgesamt fünf Sattelzüge, ein Kleintransporter und zwei MTW’s machten sich von Ötigheim aus, auf den Weg nach Sisak und in das Epizentrum Petrinja.

Voller Stolz konnte der Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Eckhard Helms (Karlsruhe) die 15 Feuerwehrangehörigen, welche den Tross begleiten, kurz vor deren Abfahrt begrüßen. Auch Kreisbrandmeister Heiko Schäfer (Rastatt) und der stellvertretende Verbandsvorsitzende Marc Niewerth (Rastatt) machten ihre Aufwartung. Zudem richteten die Bürgermeister Constantin Braun (Bietigheim) und Frank Kiefer (Ötigheim) Grußworte an die Ehrenamtlichen. Beide Gemeinden unterstützten die Helfer in der Vorbereitung.

„Nach dem im Februar ein kleinerer Hilfstransport unterwegs war, ist dies nun der zweite Transport, nachdem der Landesfeuerwehrverband und das kroatische Konsulat um die Hilfe angesucht haben“, sagte Helms. Er dankte ganz besonders dem Projektleiter Michael Schwall (Feuerwehr Malsch), welcher eine immense Organisation zu bewältigen hatte. Helms betonte, dass Schwall sich in einer unnachahmlichen Art engagiert hatte und so manche unruhige Nacht überstanden habe.

„Die Zugmaschinen waren einfacher zu haben, als die Auflieger. Die ganze Rheinschiene wurde abtelefoniert bis wir die Sattelzüge zusammengestellt hatten“, so Schwall. Er wiederum dankte unzähligen Helfern, welche ihn unterstützt haben und den zahlreichen Sponsoren, welche Geld und Material zur Verfügung stellten. Alle Zugmaschinen und Auflieger wurden kostenfrei von verschiedenen Speditionen zur Verfügung gestellt. Unter anderem der Berufsfeuerwehr Freiburg die 13 Paletten Hygienematerial sendeten. Ein Kraftakt war das Leerräumen eines aufgelösten Seniorenheims in Schöllbronn. Hier kam Unterstützung vom THW Oberhausen und Waghäusel dazu. Beladen waren die LKW’s mit 24 Betten, 35 Pflegebetten, 30 Nachttische, 30 Rollatoren, acht Paletten mit Stromaggregaten und wasserführenden Armaturen, Schleimabsaugpumpen, Sauerstoffgeräten, Paletten mit Schutz- und Reinigungsmitteln und noch vieles mehr. Alle diese Hilfsgüter sind funktionsfähig und einsatzbereit. Bevor die Lastwagen beladen wurden, sind die Güter in einer ehemaligen Bundeswehrkaserne gesammelt und gelagert worden.

Bevor die 14 Männer und eine Frau losfuhren wurde ein Corona-Schnelltest durchgeführt. Weitere Tests folgten vor der Rückfahrt, bei der Ankunft in Deutschland und eine Woche später ein Schlusstest.

Vor dem Start gab es noch von den Gemeinden Ötigheim und Bietigheim gespendetes Handvesper, sowie Marschverpflegung. Beide Bürgermeister betonten, dass sie von der Basis unterstützt werden, und dass dieser Konvoi ein Zeichen der heutigen Zeit sei und der Kameradschaft in den Feuerwehren. Auch Landkreis übergreifend.

Danach machte sich der Hilfskonvoi auf den rund 900 Kilometer langen Weg. An der kroatischen Grenze wurden sie von der dortigen Feuerwehr und Polizei abgeholt und begleitet.

Am darauf folgenden Sonntag traf der Tross wieder in der Heimat ein. Unbeschadet, müde nach der rund 12stündigen Fahrt, aber glücklich. Alle Teilnehmer erklärten ihre Bereitschaft, jeder Zeit wieder bei solchen Einsätzen mitzuwirken. Der Empfang in Kroatien war sehr herzlich. Die Eindrücke waren für alle sehr stark, aber auch ob der Schäden im Erdbebengebiet selber zum Teil sehr bedrückend.

Ein Einsatz der Menschlichkeit, Humanität und Länderübergreifend. Typisch Feuerwehr eben. Wenn man diese Frauen und Männer benötigt sind sie da. Tag und Nacht, regional und überregional. Nationalität spielt dabei ebenso keine Rolle. Geholfen wird da, wo es notwendig ist. (Auch Deutschland war nach dem 2. Weltkrieg froh über jede Art von Hilfe.) Die Kreisfeuerwehrverbände Karlsruhe und Rastatt haben wieder einmal bewiesen, dass es Hilfe über die Grenzen hinweg gibt. „Ein erfolgreicher und lohnenswerter Einsatz“, so Helms abschließend. Feuerwehr eben!