Da das Thema „Wald- und Flächenbrände“ zunehmen wird, durch zunehmende trockene und heiße Sommer, hat sich auch die Feuerwehr in Gaggenau mit neuen Ausrüstungsgegenständen und Löschmethoden beschäftigt. Wie bekannt waren im letzten Sommer gerade im Murgtal mehrere größere Brände ausgebrochen. Hierzu brachte letzten Samstag ein ganztägiger Workshop den Feuerwehrangehörigen das Thema noch näher. Wie zum Beispiel die Wasserabgabe mit „Stop & Go“, neue Löschrucksäcke und weiteres Handwerkzeug. Im Feuerwehrhaus Bad Rotenfels fand der theoretische Teil am Morgen statt.

Marcus Haas von @fire sorgte für einen kurzweiligen, interessanten Theorieteil der Ausbildung. An Hand einer Präsentation erläuterte er die Grundlagen der Vegetationsbrandbekämpfung. Neben dem benötigtem Handwerkzeug wurden auch die gesundheitlichen Aspekte dargelegt. Angefangen von den Getränken der Einsatzmannschaften, Wasser alleine genügt nicht, sondern Isotonische Zugaben sind für die schweißtreibende Arbeit wichtig. Zur Sicherheit gehört auch eine gute Schutzkleidung inclusive Schutzbrille und Atemschutz. Eine gute Kommunikation zwischen den Helfern vor Ort und dem Maschinisten, wie der Führungsstelle ist ebenso ein wichtiger Bestandteil. Thema von Haas war zudem das Herangehen an einen Wald-, Flächen- oder Wiesenbrand. „Schneise anlegen, Glutnester aufbrechen, Bodenbrände schnell eindämmen und immer an den Eigenschutz denken“, sagte Haas. Die Löschverfahren „Pump & Roll“, sowie „Stop & Go“ wurden erklärt. Hierbei ist in Gaggenau das „Stop & Go“-Verfahren favorisiert. Ein direkter und indirekter Löschangriff, wie auch das Schlauchmanagement wurde von @fire angesprochen. Die Vornahme von Schläuchen unter Druck und ohne Druck, wie auch die Sicherheitsregeln sind ausführlich erläutert worden. Ständige Kontrolle, Beobachtungen von Wetter- und Feuerentwicklung, Rettungs- und Fluchtwege definieren, Ankerpunkte festlegen sind unabdingbare einsatztaktische Maßnahmen.

Was morgens Theorie war wurde am Nachmittag im „Hühnergraben“ in der Praxis umgesetzt. Auf einer Wiese ist ein Heuballen aufgebrochen worden und längsseitig in drei Teilen verteilt. So konnten die drei gebildeten Gruppen alles theoretische in die Praxis umsetzen. Das Heu wurde entzündet und die Feuerwehrangehörigen bemerkten schnell die hohen Temperaturen, neben den herrschenden Außentemperaturen. Das Gefühl ein solches Feuer zu löschen, und welche Unberechenbarkeiten es darstellen kann, zeigten die fünf Ausbilder von @fire deutlich auf.

In Gaggenau hat die Feuerwehr bereits einige neue Anschaffungen des Handwerksmaterial beschafft. Unter anderem mehr D-Schläuche, Wasserrucksäcke und neueste Feuerpatschen. „Stück für Stück wird weiter aufgerüstet“, meinte der Gaggenauer Kommandant Nicolas Faber.

Die 31 Teilnehmer dieses Workshops kamen aus allen neun Abteilungen der Feuerwehr Gaggenau. Diese dienen nun als Multiplikatoren in ihren Abteilungen, um das Gelernte bei Einsätzen umsetzen zu können.
Wie der stellvertretende Kommandant und zuständiger Ausbildungsleiter der Gaggenauer Feuerwehr Andreas Schorpp sagte, werden weitere spezifische Ausbildungen folgen.