Es war ein echtes Mammutprogramm, das die Freiwillige Feuerwehr Rheinmünster bei Ihrer Jahreshauptversammlung in der Grefferner Sporthalle absolvierte. Dabei zog sie insgesamt eine positive Bilanz der letzten drei Jahre. Die Floriansjünger trotzten den pandemiebedingten Einschränkungen durch neue Ausbildungs- und Probenformate, hatten aber insgesamt auch weniger Einsätze. „Das werden aber sicherlich wieder mehr“, prognostizierte Kommandant Thomas Hofmann mit Blick auf die zuletzt erfolgten Lockerungen von Coronaregeln.
Trotz Pandemie, Wohnortwechseln von Feuerwehrangehörigen und insgesamt 15 neuen „Pensionären“ ist die Mannschaftsstärke mit insgesamt 310 Feuerwehrfrauen und –Männern im Vergleich zu 2019 (316) nahezu konstant geblieben. Die Gesamtzahl setzt sich aus 185 Aktiven, 81 Kinder und Jugendlichen sowie 44 Senioren zusammen. Besonders stolz ist man in der Reformgemeinde auf die Jugendarbeit in den einzelnen Ortsteilen, wo Feuerwehrkindergruppen den Unterbau des gesamten Feuerwehrwesens bilden. „Wir haben eine der größten Jugendfeuerwehren im gesamten Landkreis“, freute sich Hofmann. Deutlich weniger Einsätze gab es in den Jahren 2020 (58) und 2021 (71) im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit zu bilanzieren. Auffällig dabei waren nicht nur die zahlreichen Einsätze außerhalb des eigenen Gemeindegebietes, sondern auch zunehmend Ereignisse abseits der eigenen Kernkompetenzen wie Verkehrsunfälle mit Elektrofahrzeugen, Bereitstellungsalarme am Flughafen, eine Havarie und medizinische Erstversorgung von Unfallopfern. Zugenommen hätten Situationen, in denen die Schaulustige die Einsatzkräfte anpöbelten oder gar behinderten, hieß es.
Ein ausgewogenes Aktivitätenkonzept der Kinder- und Jugendgruppen skizzierte Jugendwart Fritjof Fähnders. Neben dem Probenbetrieb gehörten Zeltlager, Kanutouren, Teilnahme an Orientierungsläufen oder Ausflüge zum Veranstaltungsprogramm des Feuerwehrnachwuchses.
„Wir haben eine Wehr, die sehr gut dasteht“, betonte Bürgermeister Helmut Pautler mit Blick auf den seiner Ansicht nach guten Ausbildungsstand und der vorbildlichen Jugendarbeit. Besonders lobte er das Engagement seiner Floriansjünger für die in eigener Verantwortung durchgeführten Instandhaltung und Reparaturen der eigenen Ausrüstung. Allein für die Wartung von Schläuchen, Gerätschaften und den Fuhrpark würden jährlich etwa 2.400 ehrenamtliche Arbeitsstunden aufgewendet, rechnete er vor.
Einstimmig wählte die Versammlung Florian Ruschmann von der Einsatzabteilung Schwarzach und Jan Hagelberger aus Greffern zu neuen Mitgliedern des Feuerwehrausschusses. Über rege Aktivitäten der Ehrenabteilung berichtete Albin Koch. Die Senioren waren insbesondere bei Ausflügen, Fahrradtouren, Teilnahme an Führungen und sonstigen geselligen Treffen aktiv.
Der stellvertretende Vorsitzende des Feuerwehrkreisverbandes Rastatt zeichnete Thomas Riehle mit der Plakette „Partner der Feuerwehr“ aus. Der Inhaber eines Malerfachbetriebs unterstützt die Aktivitäten der Freiwilligen Feuerwehr seit vielen Jahren durch unentgeltliche Überlassung seiner Betriebsanlagen und des Fuhrparks sowie aktive Mitarbeit bei Reparatur- und Sanierungsarbeiten von Feuerwehrgerätschaften. Mit dieser Aktion möchte der Deutsche Feuerwehrverband die Situation im beruflichen Arbeitsumfeld der Feuerwehren zu verbessern. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern, Feuerwehren und den für den Brandschutz verantwortlichen Kommunen zu fördern.
Grußworte von Rolf Müller im Namen der Feuerwehren der Nachbarkommunen und Dirk Hoffmann, dem neuen Leiter des Polizeipostens Lichtenau beendeten den nahezu dreistündigen Sitzungsmarathon der Floriansjünger.

Text und Foto: Ingbert Ruschmann