Die Gemeinschaft der Feuerwehren im Landkreis Rastatt umfasste Ende des vergangenen Jahres insgesamt 4.544 Mitglieder in 23 Gemeindefeuerwehren mit 63 Abteilungen sowie zehn Werkfeuerwehren. Für sie alle möchte der Kreisfeuerwehrverband Rastatt ein starker Dienstleister sein. Seit zwei Jahren macht er sich mit großen und erfolgreichen Schritten auf den Weg zur Umstrukturierung.

„Die Feuerwehren im Landkreis Rastatt – eine starke Gemeinschaft, die 8.760 Stunden im Jahr für ihre Bürgerinnen und Bürger zur Stelle war“, betonte Verbandsvorsitzender Jürgen Segewitz in der Hauptversammlung am Mittwochabend. Die Versammlung, die im kleinen Rahmen in der „guten Stube von Ottersweier“ in der Gemeindehalle stattfand, wurde auch online von rund 250 Angehörigen der Landkreis-Feuerwehrfamilie besucht. Über ein Wahlsystem, betreut vom Vorsitzenden Thomas Frank des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Neckar-Kreis konnten sich die Delegierten an den Wahlen beteiligen.

Mit großer Mehrheit (82,73 Prozent) in seinem Amt als Verbandsvorsitzender bestätigt wurde Jürgen Segewitz (FFW Sinzheim). Zu seinen Stellvertretern und an die Seite von Stellvertreter Marc Niewerth (FFW Durmersheim) gewählt wurden Andreas Lehmann (FFW Gaggenau-Ottenau) und Michael Rastätter (FFW Au am Rhein). Kassenprüfer sind Stephane Fritz (FFW Gaggenau), Markus Meier (FFW Rastatt) und Bernd-Peter Schlack (FFW Sinzheim).

„Ich habe mir erlaubt, Euch zu strapazieren“, sagte Jürgen Segewitz, der in seinem Rückblick auf die vergangenen Monate mit insgesamt 70 Terminen auf Verbandsebene sprach. Man habe die Coronazeit genutzt, um den Verband nach vorne zu bringen und auch die bis nach Stuttgart auf große Resonanz gestoßene Imagekampagne „hundert12“ zu forcieren. „Wir wollen für unsere Feuerwehren etwas bewegen, den Rahmen gestalten und als Dienstleister da sein“, betonte Segewitz. Hierzu beigetragen hat auch das junge Social-Media-Team mit Markus Meier, Simon Föry und Arvin Nesselhauf mit ihren verschiedenen Beiträgen im Internet.

Es ist insgesamt ein bunter Strauß an Maßnahmen, mit denen der Kreisfeuerwehrverband Rastatt auf die Arbeit der Ehrenamtlichen aufmerksam machen, Nachwuchskräfte werben und die Bevölkerung sensibilisieren möchte. Eingebunden in diese Arbeit ist die Kreisjugendfeuerwehr mit ihren aktuell nahezu 1.000 Mitgliedern in den Kinder- und Jugendfeuerwehren. „Wir müssen der Bevölkerung erklären, dass über 90 Prozent unserer Feuerwehrarbeit, die eine gesetzliche Aufgabe jeder Gemeinde ist, von Ehrenamtlichen in ihrer Freizeit erbracht wird“, betonte der Verbandsvorsitzende.

Um künftig noch stärker gegenüber der Politik und als „Ein-Forderer“ gegenüberdem Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg auftreten zu können, bündeln auf Anregung von Jürgen Segewitz zwölf von 13 Kreisfeuerwehrverbänden im Regierungsbezirk Karlsruhe ihre Kräfte und arbeiten Hand in Hand. Gemeinsame Schulungsangebote, eine gemeinsame Image-Förderung sind nur einige deren Ziele. „Wir werden Flagge zeigen, auch als Dienstleister für die Kommunen“, so Segewitz.

Positive, allerdings von Corona beeinflusste Berichte überbrachten Kreisjugendfeuerwehrwart Maik Ruggiero und Karl-Friedrich Fers, Kreisobmann der Ehrenabteilungen.

„Die Feuerwehren im Landkreis Rastatt sind auf einem sehr guten technischen Stand“, bestätigte Kreisbrandmeister Heiko Schäfer. Zufrieden zeigte sich Schäfer, dass in diesem Jahr landkreisdeckend die Feuerwehren mit Digitalfunk ausgestattet werden können. Im Landkreis Rastatt sei es im vergangenen Jahr zu durchschnittlich sechs Feuerwehreinsätzen pro Tag gekommen, betonte Schäfer.

Grußworte überbrachte Hausherr Bürgermeister Jürgen Pfetzer (CDU), Landrat Christian Dusch (CDU) sowie für die Bundes- und Landtagsabgeordneten Hans-Peter Behrens (Grüne). Grußworte aus dem Kreisrat überbrachten Horst Fritz (SPD) und Andreas Merkel (CDU).

Anne-Rose Gangl

Freie Journalistin