So berichtete die BNN über den Aktionstag

Landrat Christian Dusch und Regierungspräsidentin Sylvia Felder verleihen 60 Fluthelfermedaillen

Ehrung für Helfer, die im Ahrtal im Einsatz waren

**Bühlertal.** Mit einem „Tag des Bevölkerungsschutzes“ hat sich der Kreisfeuerwehrverband Rastatt in Bühlertal der Öffentlichkeit präsentiert. Gemeinsam mit weiteren Hilfs- und Rettungsorganisationen gaben Feuerwehren aus der Region rund um den Platz Faverges Einblick in ihre Tätigkeitsfelder – und Tipps zum Eigenschutz im privaten Umfeld. Das Event stand im Zeichen von zwei Jubiläen: 50 Jahre Kreisfeuerwehrverband und 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Bühlertal, Letztere zugleich Mitorganisator der Veranstaltung. Landrat Christian Dusch und Regierungspräsidentin Sylvia Felder (beide CDU) verliehen zudem Fluthelfermedaillen des Landes Rheinland-Pfalz an 60 Helfer, die bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 im Einsatz gewesen waren.
Der Kreisverbandsvorsitzende Jürgen Segewitz begrüßte die Gäste, auch Vertreter aus der Kommunalpolitik. Im Namen der Blaulichtfamilie sagte er: „Wir stellen 365 Tage im Jahr rund um die Uhr den Bevölkerungsschutz sicher. Heute wollen wir Sie aufklären, wie Sie auch selbst Vorkehrungen treffen können.“
Felder wandte sich an die zu ehrenden Einsatzkräfte: „Sie alle haben Großartiges geleistet. Sie waren unter Extrembedingungen und teilweise bis zur Erschöpfung im Einsatz. Ihre Hilfe, Ihre Kraft und Ihr Mut haben den Menschen gezeigt, dass sie in dieser katastrophalen Lage nicht allein sind.“
Sie nannte die Helfer „das Gesicht Baden-Württembergs“ und „Ausdruck gelebter Solidarität zwischen den Nachbarländern“. Dank sprach sie auch jenen aus, die den Einsatz organisiert und koordiniert hatten, ebenso den Angehörigen. Die Helfer, sagte sie, hätten eine Antwort auf Tod und Zerstörung gegeben. „Weil Not und Verlust einen Beistand und Hilfe erfordern. Durch Sie. Das Helfen ist sozusagen in Ihrer DNA.“ Das gelte gleichermaßen für Freiwillige Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz und Notfall-Krisen-Team. Es brauche mehr solche „Helden des Alltags“, befand ­Felder. Nur dann seien wir „eine soli­darische und bürgerliche Gesellschaft“.
Ähnlich äußerte sich Landrat Christian Dusch. Er ging zugleich auf die Bedeutung des Bevölkerungsschutzes ein: „Er betrifft uns alle.“ Exemplarisch nannte er die Pandemie, Naturkatastrophen durch Klimafolgen, Cyberangriffe, Terrorismus und Kriege. All dies könne dazu führen, dass Menschen unerwartet Hilfe benötigten. „Wir müssen in der Lage sein, uns auf unterschiedliche Bedrohungen einzustellen und angemessene Maßnahmen zu ergreifen.“ Einige der Elemente, die zu einem funktionierenden Bevölkerungsschutz beitragen könnten, seien Warnsysteme, Katastrophenschutzpläne und eine gut ausgebildete Einsatzorganisation. Entscheidend sei aber auch das Zusammenspiel von Akteuren wie Behörden, Hilfsorganisationen, freiwilligen ehrenamtlichen Helfern und Bevölkerung. „Indem wir effektive Maßnahmen ergreifen, Vorsorge treffen und informieren, können wir alle dazu beitragen, die Folgen von Krisen und Notlagen zu minimieren.“ Der „Tag des Bevölkerungsschutzes“, sagte Dusch, sei eine Chance, „uns zu vernetzen, Wissen auszutauschen und gemeinsam über aktuelle Herausforderungen zu diskutieren“. Die anschließende Verleihung von Urkunden und Medaillen an Helfer aus den Reihen von DRK, Feuerwehr und Notfall-Seelsorge moderierte Kreisbrandmeister Heiko Schäfer.
Für die trotz großer Hitze zahlreich erschienenen Besucher gab es derweil einiges zu schauen, zu erfahren und zu erleben: Neben diversen Wehren aus der Region waren unter anderem die Bergwacht Baden-Baden, das Polizeirevier Bühl, die Höhenretter und die DLRG Mittelbaden sowie der DRK Kreis­verband Bühl/Achern an Info-Ständen vertreten. Fahrzeuge und Gerätschaften sowie ein Brandschutzmobil konnten begutachtet werden. Für Kinder gab es einen Spielparcours und die Möglichkeit, die Blaulichtfamilie näher kennenzulernen. Am Morgen überflog sogar ein Polizeihubschrauber gut sichtbar das Areal.