Die Gemeinde Rheinmünster will den geplanten Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses in Stollhofen vorantreiben. Das hat Bürgermeister Thomas Lachnicht (CDU) bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr bekannt gegeben. Nach Abschluss der noch durchzuführenden bodentechnischen Untersuchungen auf einem Grundstück am nördlichen Ortsrand von Stollhofen könnte noch in diesem Jahr der Grunderwerb abgewickelt und ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden, ergänzte er. „Nach Jahrzehnten der Ungewissheit sehen wir – trotz leerer Kassen – erste Schritte in die Umsetzung des gemeindlichen Grundsatzbeschlusses“, sagte Rheinmünster-Kommandant, Thomas Hofmann. Zudem geht es bei der Sanierung der beiden bestehenden Feuerwehrgerätehäuser in Schwarzach und Greffern voran. Dort stehen aktuell die Modernisierung der Tore und die Installation von Abgasabsauganlagen auf der gemeindlichen Agenda.

In seinem Tätigkeitsbericht bilanzierte Hofmann ein einsatzschwaches Jahr mit insgesamt 62 Einsätzen und 965 Einsatzstunden. Im Gemeindegebiet und den außerörtlichen Einsatzorten auf der gesamten Rheinschiene begegneten den Floriansjüngern insgesamt 27 Brände, 26 Hilfeleistungen und neun sonstige Einsätze. Dabei konnten 15 Menschen gerettet, betreut oder versorgt werden. Die insgesamt 327 Feuerwehrangehörigen teilen sich auf in 181 Aktive, 97 Angehörige der Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie 54 Feuerwehrangehörige in der Ehrenabteilung. In den kommenden Jahren wird sich die Wehrführung in Rheinmünster mit den Planungen für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses für die Einsatzwehren in Söllingen und Stollhofen sowie mit der Modernisierung der Häuser in Schwarzach und Greffern beschäftigen. Als weiteren Schwerpunkt sieht Hoffmann die Modernisierung des Fuhrparks. Hierzu gehört die Neuanschaffung eines Mehrzweckbootes, die Auftragserteilung für den Erwerb eines Rettungsbootes für den Poldereinsatz sowie die Planungen für die Beschaffung eines Hilfeleistungslöschfahrzeuges. Zudem soll die Atemschutzausrüstung von Normal- auf Überdrucksystem umgestellt werden. Weitere Berichte aus der Jugendfeuerwehr, der Ehrenabteilung und über die Kameradschaftskasse schlossen sich an. Johannes Kiene, Stellvertreter des Kreisbrandmeisters, appellierte an die Gemeinde, bei den Investitionen für die Feuerwehr Ausnahmen beim Sparzwang zuzulassen. „Ich hoffe, dass all das geschehen wird, was auf dem Papier steht“, sagte er.

Kiene zeichnete Jan Bürg und Daniel Ulbrich mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Bronze für 15 Jahre aktiven Dienst aus. Das Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre erhielten Stephan Burkard, Matthias Friedmann, Matthias Hofmann, Marco Koch und Manfred Schäfer. Das Ehrenzeichen in Bronze des Kreisfeuerwehrverbandes Rastatt erhielt Joel Koch für zehn Jahre Tätigkeit als Gerätewart. Mit dem goldenen Ehrenzeichen würdigte Kiene die Leistungen von Annette Arnheiter, die seit 20 Jahren die Kindergruppe in Greffern betreut und seit 2014 das Amt der Fachgebietsleiterin der Kinderfeuerwehr bekleidet. Die gleiche Ehrung ging an Heike Wörther als Kinderbetreuerin und an Nico Wörther für sein Engagement als Gerätewart, Ausschussmitglied und Abteilungskommandant. Maik Ruggiero, Jugendfeuerwehrwart des Landkreises, zeichnete Annette Arnheiter mit der silbernen Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg aus. Daniel Wagner erhielt die bronzene Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes für seine zehnjährige Tätigkeit als Ausbilder an der Drehleiter. Eine besondere Ehrung hatte Bürgermeister Thomas Lachnicht für Nadine Lindenmann mitgebracht: Er ernannte sie aufgrund ihres langjährigen Engagements in der Feuerwehrführung, unter anderem war sie von 2013 bis 2021 Abteilungskommandantin, zur Ehrenabteilungskommandantin der Einsatzabteilung Stollhofen.

Beförderungen gab es für Michael Hörth zum Oberlöschmeister und für Jan Bürg zum Brandmeister, der zudem einem Bestellung zum Zugführer erhielt. Nachrücker von Joel Koch im Feuerwehrausschuss ist Ilja Faust.

Am 18. Oktober wird gefeiert: Die Freiwillige Feuerwehr Rheinmünster wird 50 Jahre. Ein Jahr nach der Gemeindereform war 1975 die Feuerwehrstruktur reformiert worden.  „Wir möchten uns mit einer Art Oktoberfest selber feiern“, kündigte Thomas Hofmann an.

Ingbert Ruschmann mit freundlicher Genehmigung der Badischen Neusten Nachrichten